Verlagsgeschichte

Bereits 1991 gab Wolfgang Hager die erste Ausgabe seiner „ZEITschrift“ heraus, einer Publikationsreihe für die Werke deutschsprachiger Gegenwartsautoren, also für Schriften der heutigen Zeit.

Die letzte Ausgabe erschien 2016 als Jubiläumsausgabe nach 25 Jahren. Aufgrund wechselnder Zählungsweisen ist die Gesamtzahl der Bände nicht ganz klar, aber es waren mehr als 150 Ausgaben mit insgesamt weit über 1.000 verschiedenen Autoren aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch von Schweden bis Spanien und von Frankreich bis Rumänien und vielen Ländern, die dazwischen liegen.


Mehrere „ZEITschrift“-Autoren legten mit ihren Büchern auch den Grundstein für den gewerblichen „Wolfgang Hager Verlag“, der im Herbst 2002 gegründet wurde. 

Nach nunmehr fast 23jährigem Bestehen sind rund 500 Titel erschienen. Der Programm-Schwerpunkt der Anfangszeit lag im weiten Bereich der Belletristik mit Romanen, Biographien, Lyrik – von streng formalistischen Formen bis hin zu experimentellen Texten –, verschob sich aber etwa Mitte der 2010er-Jahre zunehmend hin in die steirische Heimat des Verlegers mit der Publikation von Mundartdichtung, lokal- und regionalhistorischen Werken und Büchern von im oberen Murtal lebenden Autoren.

Daneben bestand viele Jahre eine sprachwissenschaftliche Reihe, die vor allem vom herausragenden Dr. Wolfgang Brunsch geprägt war, der mit Übersetzungen und wissenschaftlichen Arbeiten aus mehr als einem Dutzend klassischer Sprachen hervorsticht.

Für das Programm der jüngeren Vergangenheit prägend sind die großen heimatgeschichtlichen Werke. Maßgeblich betreut vom Historiker Mag. Ingo Mirsch (mit den Spezialgebieten Haus-, Hof- und Besitzgeschichte, historische Landeskunde und Regionalgeschichte) sind mehrere – teils mehrbändige Ortschroniken – erschienen bzw. in Vorbereitung. Noch heuer werden umfassende Werke über Zeltweg, Pöls-Oberkurzheim und Lobmingtal erscheinen, ebenso die „Montangeschichte des Pölstales“.

Aber auch Haus- und Hofgeschichten zu einzelnen besonders markanten Gehöften mit teils weit zurückreichender und bedeutender geschichtlicher Entwicklung werden vom Team um Ingo Mirsch erarbeitet. 

Als sehr auflagenstark erweisen sich die Kriminalromane von Hans T. Tafner, vorallem die Aichfeld-Trilogie mit dem Longseller „Rotfeld“, der in einer kleinen Bezirksstadt in der Steiermark spielt. In den Jahren 1975 bis 2000 ereignet sich beinahe jedes Jahr ein Tötungsdelikt …

Die Stadt Murau ist für den langjährigen Archivar des Fürstenhauses Schwarzenberg, Wolfgang Wieland, vielschichtiges Forschungsgebiet. Sein Langzeit-Bestseller ist das Standardwerk über Anna Neumanin von Wasserleonburg, jene Herrin von Murau, die durch ihre sieben Ehemänner in Erinnerung bleibt, in erster Linie aber als emanzipierte und selbstbewusste Frau, die sich in der Gesellschaft des 16. und 17. Jahrhunderts behauptete, großen Reichtum erwirtschafte und sich selbst gegen der Denunziation als Hexe erwehrte.

 

Wolfgang Hager