Formulierungen, Themen, Versformen wirkten auf den Autor ein, in Arbeitspausen, auf Dienstreisen, im Auto und Zug, oft im Flugzeug, im Gastlokal oder Kaffeehaus wie auch zu Hause hinterm Schreibtisch – manchmal voll Unruhe mitten in der Nacht: da wollte etwas festgehalten werden, das sich sonst, wer weiß, verflüchtigt hätte, aber wichtig genug war, es aufzuschreiben. Wir leben in Sprachspielen. Aber Sprache vermittelt nicht ganz von allein: immer ist der Autor dafür entscheidend verantwortlich. So sind nun über die Jahre zu recht verschiedenen Themen Gedichte entstanden. Warum nun gerade diese Auswahl? Treffen nicht Beziehungen auf Stimmungen und Reflexionen, bisweilen philosophisch angehaucht? Nahe am Leben bis hin in das nicht Fassbare des Seins, das bis ins Innerste berührt. Liebe als grundlegende Haltung, die Sehnsucht nach Verständigung, oft mit einem Tropfen Wehmut (bitter wie Wermut). Aber nicht nur der Autor H.D.Ö. präsentiert sich – auch der Fotograf H.D.Ö. zeigt Lichtbilder mit starker Ausdruckskraft, nicht als Illustrationen der Gedichte, sondern als eigenständige Kunstwerke.