Sehnsucht. Das Ziel der Sehnsucht ist nicht die Erfüllung oder der Ausschluss von Erfüllung. Sehnsucht ist eine Grundhaltung des Lebendigen, die erst mit diesem erlischt. Jede Erfüllung, die in der völligen Ausschaltung der Sehnsucht bestünde, wäre keine Erfüllung, in ihrer Erfülltheit und Zufriedenheit wäre sie nur letzte Begrenzung, in Stumpfheit mündend. Vergessenheit ist nur ein Mantel, der sich um Geschehen legt. Dem großen Vergessen folgt das große Erwachen, dem man nicht mehr einholend hinterherläuft. Vergessen macht nicht ungeschehen. Wir müssen erreichbar sein für uns und andere. Leben ist nie erledigt, auch nicht, wenn es noch so oft vorbei ist. Unsere Existenz fordert von uns das Dasein, das Bewusstsein und die Bewältigung, aber nicht durch unmenschliche Forderungen und Ansprüche, die uns aufgepfropft werden, oder die wir selbst an uns stellen. Wir sollten weniger von uns verlangen und dafür um so mehr. Unsere Unzulänglichkeit kann unsere Stärke sein. So dachte er.